Flüchtlingstage 2024

Kind sein dürfen, auch nach der Flucht. Alle Kinder haben die gleichen Rechte.

15. - 16. Juni 2024

108 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. 40% davon sind Kinder. Bei Migrationsdebatten wird die vulnerabelste Gruppe von Betroffenen kaum erwähnt. Die Erlebnisse vor und während der Flucht und die nicht kindergerechte Unterbringungsform in Asylstrukturen prägen die frühe Kindheit und hinterlassen Spuren bis ins Erwachsenenalter. Die diesjährigen Flüchtlingstage widmen sich den Kindern im Asylbereich und deren Recht auf ein sicheres Zuhause, Spiel, Bildung, Teilhabe und Begleitung. Im Aargau finden in mehreren Regionen Anlässe statt, die auf die verschiedenen Aspekte der Aufnahme und Integration von geflüchteten Personen hinweisen (www.fluechtlingstage-aargau.ch).

Ob in der Öffentlichkeit, im Privaten oder in der Politik: Das Thema Migration bewegt. In fast keiner anderen Debatte wird so hitzig diskutiert, werden Phänomene miteinander verwoben und Fakten aufgebauscht. Die nüchterne Analyse der weltpolitischen Ursachen, die Menschen zur Auswanderung und gar Flucht bewegen, kommt trotz offensichtlicher Evidenz zu kurz. Und auch der Weitblick, welche Konsequenzen eine prekäre Unterbringung und Betreuung langfristig für die Betroffenen und die Gesellschaft darstellen.

Eine kürzlich erschienene Studie (Bombach, 2023) zeigt deutliche Missstände auf, was die Bedingungen und Infrastrukturen in Asylunterkünften (Bundesasylzentren und kollektive kantonale Unterkünfte) betrifft. Kinder und Jugendliche fühlen sich isoliert und von der Aussenwelt ausgeschlossen, sie haben kaum zeitliche und räumliche Rückzugorte. Sie stehen oft zwischen den Betreuungspersonen und den Eltern, bekommen all die belastenden Situationen mit, die durch Traumata, Ängste und Unsicherheiten aufgrund von kurzfristigen Transfers ohne Destinationsangabe geprägt sind. Die mangelnde psychologische Betreuung der Eltern bedeutet gleichzeitig eine Vernachlässigung der Kinder.

2022 waren 41% der insgesamt 24'000 Asylsuchenden in der Schweiz Kinder, 2690 von ihnen Neugeborene. Ihre entscheidende Entwicklungsphase ist geprägt von massiven Einschränkungen. Ihnen möchten wir an den diesjährigen Flüchtlingstagen ein Gesicht und eine Stimme geben. Von der Politik fordern wir verpflichtende Mindeststandards für die kindeskonforme Unterbringung in Asylstrukturen.

Zivilgesellschaftliche Ansätze zur Verbesserung der Situation von Kindern in Asylstrukturen gibt es im Aargau nämlich durchaus. Der Verein KiZ Kinderzeit beispielweise schenkt geflüchteten Kindern und Jugendlichen in der Region Aarau Zeit. Kinderzeit. Der Verein fokussiert sich in erster Linie auf Familien, die in grossen kantonalen Unterkünften leben und bietet vielfältige Ausflüge, Lernfelder, Aufmerksamkeit, Begegnungen und Spass. Liebevoll gestaltete Anlässe bestärken die Kinder, fördern sie in ihrer Entwicklung und schenken Abwechslung.

Veranstaltungshinweis zu den Flüchtlingstagen 2024 im Aargau

Im Rahmen der Flüchtlingstage finden von Freitag, 14. bis Sonntag, 16. Juni in verschiedenen Regionen im Aargau Anlässe statt, die auf die verschiedenen Aspekte der Aufnahme und Integration von geflüchteten Kindern hinweisen. Zudem erhalten Interessierte Informationen zu den verschiedenen Formen des zivilgesellschaftlichen Engagements im Asylbereich. Informationen zu den lokalen Aktionen in den Regionen finden Sie über den Link:

 www.fluechtlingstage-aargau.ch

Die Flüchtlingstage Aargau werden koordiniert durch: Aargauer Landeskirchen, Anlaufstelle Integration Aargau, Caritas Aargau, HEKS Aargau / Solothurn, Regionale Integrationsfachstellen, Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Aargau, Verein Netzwerk Asyl Aargau. Mitgetragen werden sie von vielen lokalen Vereinen, Institutionen und Freiwilligen.

Bei Rückfragen:

Michele Puleo

Anlaufstelle Integration Aargau

062 823 41 15

michele.puleo@ich-will-keinen-spamintegrationaargau.ch

PROGRAMM AARAU